Das Siegermodell "Non Dormire" von Anna Rink (10) in der Alterskategorie I
Das Siegermodell "The Fire LoopING" von Michael (12) und Steffen (15) Rimmele in der Alterskategorie II
Über 2.100 Teilnehmer aus 120 Schulen beteiligten sich am neunten Schülerwettbewerb der Ingenieurkammer Baden-Württemberg unter Schirmherrschaft von Kultusminister Andreas Stoch (SPD). Dieses Mal sollten die Schüler innerhalb von fünfeinhalb Monaten aus einfachen Materialien wie Pappe, Holz- oder Plastik eine funktionsfähige Achterbahn im Modell bauen. Nach der Preisverleihung durften über 1.000 Schüler auf Einladung des Europa-Parks Rust die echten Achterbahnen des Erlebnisparks selbst austesten.
Der Schülerwettbewerb wurde in diesem Jahr außer in Baden-Württemberg noch von den Ingenieurkammern in Brandenburg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland ausgelobt. Über zwei Drittel aller teilnehmenden Schüler des länderübergreifenden Wettbewerbs kommen aus Baden-Württemberg. Ein Drittel der baden-württembergischen Teilnehmer waren Mädchen.
Der große Erfolg des Wettbewerbs beruhe unter anderem darauf, dass es der Ingenieurkammer immer wieder gelinge, interessante Themen aufzugreifen, die junge Leute ansprechen, lobt der Schirmherr des Wettbewerbs, Kultusminister Andreas Stoch. "Das diesjährige Thema "loopING" ist besonders vielversprechend, bedeutet es doch Erlebnis und Nervenkitzel. Doch die Herausforderung besteht nicht nur aus einem emotionalen Aspekt, sondern gründet auf fundierten und nicht einfach zu bewältigenden Voraussetzungen für die Gestaltung einer Achterbahn. Schließlich müssen die Modelle im Kleinen dieselben Anforderungen an Stabilität und Sicherheit erfüllen wie die real existierenden großen Achterbahnen auf Festplätzen und in Erlebnisparks", so Stoch. Vielleicht motiviere der Wettbewerb "auch den Einen oder die Andere konkret, sich eine künftige Berufstätigkeit im Ingenieurswesen zu überlegen".
INGBW-Hauptgeschäftsführer Daniel Sander fügt hinzu: "Wir freuen uns, wenn wir auf diese Weise junge Menschen die Neugierde an den mathematisch-naturwissenschaftlichen und technischen Fächern wecken können. Mit den jährlich wechselnden Wettbewerbsthemen wollen wir auf die Vielfältigkeit des Bauingenieurberufs aufmerksam machen und für ein ingenieurwissenschaftliches Studium werben. Langfristig wirken wir damit dem aktuellen Fachkräftemangel in den technischen Berufen entgegen."
Die zehnjährige Anna Rink gewann mit ihrer am Schülerforschungszentrum in Bad Saulgau gebauten Achterbahn "Non Dormire" nicht nur den ersten Platz der ersten Alterskategorie, sondern auch den Sonderpreis für die "beste Schülerinnenarbeit". Die Fünftklässlerin berichtet über die Bewältigung der schwierigen Wettbewerbsaufgabe: "Mit Hilfe unseres Betreuers lernte ich viel über Geschwindigkeit, Schwerkraft, Beschleunigung und Zentripetalkraft. Das war anfangs recht schwierig für mich, da ich mich in der Schule noch nie mit diesen Themen auseinander gesetzt habe." Über den Erfolg ihrer Mühe urteilt die fünfköpfige Jury: "Die Konstrukteurin hat sich hier sehr viel Mühe gegeben und mit Ausdauer, Kreativität und vor allem auch mit sehr viel handwerklichem Geschick eine Bahn entwickelt, auf der auch ich gerne fahren würde. Meine Kollegen der Jury und ich selbst wurden hier während unserer Bewertungsrunden mehrfach zum Spielen und Träumen animiert", urteilt Juror Dipl.-Ing. Andreas Nußbaum.
In der Alterskategorie II schafften Michael (12) und Steffen (15) Rimmele mit dem Siegermodell "The Fire loopING" laut der Jury "die perfekte Bahn". "Die Verarbeitung der klassischen Achterbahn aus dem Material Holz lässt keine Wünsche offen. Und von der Funktion werden gerade auch die Fahrgäste ausnahmslos begeistert sein. Durch die Ausgewogenheit der Strecke und die perfekte Konstruktion in dynamischer Hinsicht bekommen sie eine sehr lange Fahrt mit rasanten Passagen, Loopings und Beschleunigungselementen in allen Richtungen. Spaß pur!" lobt Juror Dr.-Ing. Frank Breinlinger.
Neben den zwei Mal 15 Platzierungen verlieh die Jury fünf Sonderpreise, darunter der Preis für die beste Schülerinnenarbeit, drei für Originalität und einen für besonderen Spielfaktor und Robustheit. Die ersten drei Siegermodelle der beiden Alterskategorien treten beim Gesamtwettbewerb der fünf Ingenieurkammern am 23. Mai in Frankfurt an.