Der Präsident der Ingenieurkammer Baden-Württemberg, Dipl.-Ing. Rainer Wulle, fordert die Landesregierung dazu auf, die Infrastruktur durch Straßenbau zu fördern und sich nicht nur auf die Sanierung bestehender Straßen zu beschränken.
"Stillstand kann sich Baden-Württemberg nicht leisten", sagte Kammerpräsident Rainer Wulle heute in Stuttgart als Reaktion auf die Äußerungen des Landesverkehrsministers, in den kommenden Jahren lediglich den Erhalt und die Sanierung von Straßen zu fördern, nicht aber den Neubau. Dies reiche nicht aus: "Es ist sicher richtig, die anstehenden Hausaufgaben zu erledigen und mangelhafte Straßen, nicht nur im Ballungsraum Stuttgart, zu sanieren. Dies ist aber viel zu kurz gedacht, wenn darüber dringend notwendige Investitionen vernachlässigt werden!"
Kammerpräsident Wulle: "Nicht nur als berufsständische Vertretung aller Ingenieurinnen und Ingenieure im Land gehört für uns der Neubau von Straßen, beispielsweise von Umgehungsstraßen, zu einer nachhaltigen Infrastruktur- und Mobilitätspolitik." Allen Regionen ein gut ausgebautes, leistungsfähiges und möglichst umweltverträgliches Straßennetz mit hohem Sicherheitsstandard bieten zu können, sei selbstgestellte Verpflichtung der Straßenbauverwaltung.
"Die Straße ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Verkehrsinfrastruktur. Autobahnen, Bundesstraßen und Landesstraßen mit ihren zahlreichen Brücken, Tunneln und anderen Bauwerken sichern die Leistungsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandorts", erklärt Rainer Wulle.
Allein rund 400 Büros der in der Kammer organisierten freiberuflich tätigen Ingenieure sind in der Straßenplanung tätig. Das sind Ingenieurinnen und Ingenieure, die zum Beispiel für die Vermessung, Verkehrsplanung, den Straßenbau, Brücken- oder Tunnelbau verantwortlich sind. "Für uns ist daher die Absicht der Regierung, keine neuen Straßen mehr zu bauen, untragbar", ergänzt der Kammerpräsident.
Die Ingenieurkammer Baden-Württemberg fordert die Landesregierung daher auf, sich ihrer Verantwortung für die Weiterentwicklung der Straßeninfrastruktur zu stellen. Rainer Wulle: "Neben dem Einsatz für mehr Bundesmittel muss die Landesregierung die notwendigen Planungen vorantreiben und auch selbst ausreichend Finanzmittel bereit stellen."