Danach sehen landesweit rund 82 Prozent der Ingenieurinnen und Ingenieure "Stuttgart 21" und die Neubaustrecke Stuttgart-Ulm als ein entscheidendes Infrastrukturprojekt. Generell befürworten 78 Prozent das Projekt. 21 Prozent sprechen sich dagegen aus.
70 Prozent der Ingenieure geben an, dass ihr Vertrauen in den Investitionsstandort Baden-Württemberg geschwächt würde, sollte "Stuttgart 21" verhindert werden. Die Frage, ob Ingenieure für sich und ihre Unternehmen beziehungsweise Büros durch "Stuttgart 21" eher Vorteile oder Nachteile erwarten, bewerten jeweils 45 bzw. 43 Prozent positiv oder neutral, zwölf Prozent sehen eher Nachteile.
"Als Kammer stehen wir laut Beschluss unserer Mitgliederversammlung im November 2010 neutral gegenüber Stuttgart 21", sagt Dipl.-Ing. Rainer Wulle, Präsident der INGBW, "die Umfrage belegt nun jedoch eine klare Zustimmung der Ingenieurinnen und Ingenieure in Baden-Württemberg für Stuttgart 21. Ich persönlich werde bei der Volksabstimmung am 27. November gegen das S-21-Kündigungsgesetz stimmen, weil für uns Ingenieure die Realisierung einer solchen Großbaumaßnahme von existenzieller Wichtigkeit ist." Wulle ergänzt: "Ich fordere, dass bei der weiteren Planung und Realisierung des Projekts die Fachkompetenz und die jeweils planungsbegleitenden aktuellen Erkenntnisse von uns Ingenieuren eingeholt werden."
An der nicht-repräsentativen Online-Umfrage haben 300 der knapp 3.000 Mitglieder der Kammer teilgenommen. Die Ingenieurkammer Baden-Württemberg (INGBW) ist die Interessenvertretung aller Ingenieure im Land und erfüllt als Körperschaft des öffentlichen Rechts gleichzeitig den hoheitlichen Auftrag der Landesgesetzgebung. Die Kammer steht Ingenieuren aller Fachgebiete offen. Die Mitgliederschaft setzt sich aus Beratenden Ingenieuren (gesetzlich geschützte Berufsbezeichnung) im Baubereich als Pflichtmitgliedern und aus angestellten und beamteten sowie selbstständig tätigen Ingenieuren als freiwillige Mitglieder zusammen.