Der Personalmangel in der Straßenbauverwaltung hatte dazu geführt, dass 2013 in Baden-Württemberg zum ersten Mal kurzfristig vom Bund zur Verfügung gestellte Ausgleichsmittel nicht abgerufen werden konnten. Nach Informationen der Fachgremien der INGBW wären zur Abarbeitung des Investitionsvolumens vom vergangenen Jahr ungefähr 100 zusätzliche Mitarbeiter nötig gewesen. Hierbei sind die Landkreise nicht mit eingerechnet. "Mit Blick auf die Zunahme der vom Bund zugesagten Investitionsmittel wären nach unseren Informationen gar mindestens 200 zusätzliche Stellen notwendig", betonte Sander.
Nicht nur der Straßenbau leide unter dem Mangel an Ingenieuren im Öffentlichen Dienst. "Auch bei Störungen oder Änderungen im Bauablauf fehlt den Ingenieuren heute ein kompetenter Ansprechpart-ner in den Verwaltungen – einer der Gründe für das Ansteigen der Kosten beim öffentlichen Bau", betonte Sander. Um das Problem in den Verwaltungen zu lösen, muss das Land nach Ansicht der INGBW langfristig dafür sorgen, dass die Rahmenbedingungen für Jungingenieure im öffentlichen Dienst attraktiver werden. "Notwendig ist eine höhere Einstiegsbesoldung für Ingenieure, bessere Aufstiegschancen sowie die Abschaffung der Stellenbefristung in der technischen Verwaltung", sagte Sander.