Landtagspräsident Wolf begrüßt die rund 300 Gäste.
Staatssekretärin Splett erläutert die Erhaltungskonzeption der Landesregierung.
Landtagspräsident Guido Wolf (CDU) unterstrich in seiner Begrüßung die Bedeutung der Ingenieure für den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg. Politiker und Ingenieure sollten enger im Gespräch bleiben, sagte er. Die Kammer lobte er als wichtigen Ansprechpartner.
Die Staatssekretärin im Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg, Dr. Gisela Splett (Grüne), erläuterte in ihrer Rede zur "Erhaltungskonzeption des Landes" die Vorgehensweise der Landesregierung beim Erhalt der Straßen angesichts fehlender Mittel.
INGBW-Präsident Rainer Wulle forderte in seiner Rede, die Ingenieurkammer als zuständige Stelle zur Anerkennung ausländischer Ingenieurabschlüsse einzusetzen, wie es in zehn anderen Bundesländern bereits der Fall ist. Die Anerkennung ausländische Berufsqualifikationen soll in Baden-Württemberg in einem Landesgesetz geregelt werden, das in den kommenden Wochen vom Kabinett beschlossen werden soll.
Um das wachsende Fachkräfteproblem in absehbarer Zeit zu lösen, sei Baden-Württemberg massiv auf den Zuzug ausländischer Ingenieure angewiesen, sagte er. Im vergangenen Jahr hätten allerdings nur 300 ausländische Ingenieurinnen und Ingenieure ihre Abschlüsse anerkennen lassen. "Angesichts des Fachkräfteproblems möchte die Kammer deshalb die zuständige Prüfstelle werden für ein zügiges und effizientes Anerkennungsverfahren sorgen und gleichzeitig ihren Beitrag zur Entbürokratisierung leisten", sagte Wulle. (Pressereaktionen)
Der Kammerpräsident dankte zudem der Landesregierung für deren Einsatz bei der Durchsetzung der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI). Ohne die Stimme Baden-Württembergs wäre die HOAI im Bundesrat gescheitert.
Wulle erinnerte zudem daran, dass zur Durchsetzung der HOAI eine gesetzliche Mitgliedschaft in der Kammer notwendig ist. "Die HOAI sorgt dafür, dass im Baubereich der Wettbewerb nicht durch Preisdumping, sondern allein in der Qualität der Ingenieur- und Architektenleistungen stattfindet", betonte Wulle. Diese müsse allerdings überwacht werden. "Um diese Kontrollaufgabe wirkungsvoll ausüben zu können, braucht die Kammer aber eine gesetzliche Mitgliedschaft für alle im Baubereich tätigen Ingenieure. Denn ohne diese hat die Kammer keine Möglichkeit, Verstöße gegen die Honorarordnung zu sanktionieren", sagte Wulle.
Unter den Gästen waren neben INGBW-Mitgliedern zahlreiche Abgeordnete, darunter die Fraktionsvorsitzenden von CDU und FDP, Peter Hauk und Dr. Hans-Ulrich Rülke, sowie der Vize-Fraktionschef der Grünen, Andreas Schwarz, und der Beauftragte der Landesregierung für Mittelstand und Handwerk, der SPD-Abgeordnete Peter Hofelich. Auch Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel, Prof. Stefan Gläser, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Städtetages Baden-Württemberg, sowie Vertreter der Landesverwaltung nutzten die Gelegenheit zum fachlich-politischen Austausch in der Alten Staatsgalerie in Stuttgart.
Unter den Gästen waren auch die Vizepräsidentin der Ingenieurkammer Rheinland-Pfalz, Dipl.-Ing. Wilhelmina Katzschmann, der Geschäftsführer der Baukammer Berlin, Dr. Peter Traichel, sowie der Vizepräsident der Architektenkammer Baden-Württemberg, Prof. Dipl.-Ing. Sebastian Zoeppritz.