"Libanesische Ingenieure sind derzeit sehr interessiert an einer beruflichen Tätigkeit in Deutschland, da der französische Markt derzeit weniger Fachkräfte aufnehmen kann", sagt INGBW-Hauptgeschäftsführer Sander. "Angesichts des Fachkräftemangels in Deutschland, vor allem in den Ingenieurberufen möchten, wir nun prüfen, unter welchen Voraussetzungen eine zielgerichtete und systematische Anwerbung von Fachkräften im Libanon sinnvoll ist."
In Baden-Württemberg fehlen im laufenden Jahr rund 20.000 Ingenieurinnen und Ingenieure aller Fachrichtungen. Vor allem Elektroingenieure (rund 10.200), Maschinenbauingenieure (rund 4.500) und Bau- und Vermessungsingenieure (rund 2.300) werden derzeit gebraucht.
Die Ausbildung libanesischer Ingenieurabsolventen genießt nach Informationen der INGBW international einen hervorragenden Ruf. "Die libanesischen Ingenieurinnen und Ingenieure studieren hauptsächlich an amerikanischen Universitäten im Libanon und streben danach eine Berufstätigkeit im Ausland an. Die Ausbildung an diesen Universitäten entspricht unseren Standards", erläutert Sander.
Bei den Gesprächen mit den Universitäten und Wirtschaftsinstitutionen sollen nun detaillierte Informationen über die Qualität der Ingenieurausbildung gesammelt und Kontakte zu den relevanten Institutionen geknüpft werden. Zudem will Sander libanesische Studierende und Absolventen über die Vorzüge einer Ingenieurtätigkeit in Baden-Württemberg informieren.
Die INGBW plant außerdem eine Kooperation mit ihrem libanesischen Äquivalent, dem Lebanese Order of Engineers and Architects in Beirut. Eine Zusammenarbeit mit der libanesischen Kammer etwa bei der Vermittlung von libanesischen Ingenieuren nach Baden-Württemberg soll in einem "Memorandum of Understanding" fixiert werden.
Die INGBW steht bereits seit einiger Zeit in Kontakt mit der Lebanese American University (LAU). Mehrere Studierenden der LAU haben sich über die INGBW bereits um Praktika in Baden-Württemberg beworben.